Wir bekommen Besuch, und zwar von Viola’s Schwester Jasmin und ihrem Freund Roland. Als Überraschung wollen wir sie am Flughafen in Fortaleza abholen, deshalb fahren wir bereits einen Tag früher und übernachten dort, damit wir für die nächtliche Rückfahrt nach Icaraizinho mit unseren Passagieren ausgeruht sind. Doch die Sache gestaltet sich komplizierter als gedacht, denn unser Hotel, welches wir reserviert haben, verfügt nur über einen Parkplatz für PW’s, mit unserem Gefährt kommen wir nicht in das Areal. Und am Praia Futuro stellt man Auto’s nicht einfach so über Nacht an den Strassenrand… Wir cruisen herum, scannen die Hotels nach ihren Parkplätzen ab und werden bald fündig. Doch die Bude – vor ein paar Jahren noch ein schickes Buisnesshotel, mit Pool, grossen Innenhof mit Garten, ausladender Lobby mit weiss-poliertem Steinboden – ähnelt mehr einem besetzten Haus den einem Hotel. Aber der Parkplatz ist io, deshalb gucken wir uns ein Zimmer an. Wir entscheiden uns für das am wenigsten verfallene, mit A/C und fliessend Wasser. Die Anlage ist mehr oder weniger bewohnt, die Klientel aber sehr diffus, defensiv ausgedrückt!
Freitag, 20.12.2013, 2245 auf dem Flughafen von Fortaleza: Jasmin und Roland haben es geschafft und werden von uns abgeholt! Nicht nur die Fahrt über die cearànischen Strassen ist holprig, auch die erste Nacht ist es, denn leider hat der Regen die fliegenden Ameisen aus dem Sand geschreckt und denen ist nichts bessers eingefallen, als sich in Jasmin’s Zimmer zu Hunderten zu versammeln. Jean-Pierre, der Cheffe der Pousada, hat zum Glück noch ein Zimmer mit A/C und dichten Fenstern frei, in das die beiden am nächsten Tag umziehen können.
Neben der täglichen Surfdosis erwarten uns allerlei Highlights während unserer gemeinsamen Zeit.
Da wären mal die Weihnachten, für einmal nicht mit Guetzli und Glühwein, sondern mit Beachgrill und Caipirinha. Mit Buggys fahren wir auf eine Sanddüne, wo ein cooles Strandfest mit Capoeira, Berimbau und Grill ansteht. Und wir lernen, dass man 30 Mann ohne befestigten Grillplatz bekochen kann; geht so:
- Im Lee der Festgemeinde auf dem Sand anfeuern
- Im Luv des Feuers eine kleine Vertiefung anlegen, seitlich davon für den Grillrost mit Steinen eine Auflage konstruieren
- Nach wenigen Minuten mittels Palmwedel die Glut aus der Basis des Feuers in die Vertiefung schürgele
- Rost mit Grillgut auf die Auflage – los geht’s
- Holz nachlegen, wenn wieder Glut benötigt wird
Nach überstandener Weihnachtsfeier surfen wir, was das Zeug hält. Einer der Vorteile Nordwest Cearà’s als Surfrevier ist die Vielfältigkeit der Spots. In unmittelbarer Nähe befinden sich diverse andere Beaches, welche zum Surfen geeignet sind. Diesen Markt bedienen die Brasilianer vorbildlich, ein Anruf und der Buggy steht da, Material rein und eine Viertelstunde später bist Du bereits am neuen Spot. Everson, unser Lieblingsbuggyfahrer, steht also bereit, Jasmin, Viola und Roland laden ihre Kites und Boards ein, Oli muss passen, weil der Wind etwas dürftig ist. Für den nächsten Tag planen wir erneut einen Ausflug, dann mit dem Windsurfkrempel. Ich frage Everson, ob er denn noch eine zusätzliche Person mit Windsurfer, Segel, Masten und Gabel mitnehmen könne, der Buggy sei doch schon recht voll. NATÜRLICH geht das! Die Tour am nächsten Tag können wir leider nicht antreten, weil es um unsere Gesundheit nicht zum besten steht.
Ein paar Surfbilder
Bevor wir den 30. Geburtstag von Jasmin feiern, müssen die Ladies noch richtig aufgepimpt werden, also ab in den Fingerundzehennagelbemalungsshop. Das Resultat kann sich sehen lassen.
Jasmin, danke!!!, hat nicht nur kiloweise Schokolade mitnommen, sondern neben einer neuen Segellatte für Oli und einem 5er Kite für das Schwesterherzchen auch eine neue Wasserpumpe für unser Mobil. Die alte Pumpe, oder bessergesagt deren Pressure Switch, ist in Rauch aufgegangen und zum Glück hat es noch gereicht, eine Ersatzpumpe aus der Schweiz zu bestellen. Und die neue Pumpe rattert, es ist ein einziges Vergnügen!
Jasmins Geburi feiern wir in der Villa Mango, unserer Kite – und Surfanlage mit gutem Restaurant. Die Chefin persönlich kümmert sich um den Kuchen, ein hausgemachter Cheesecake, deliçio!
Fototechnisch haben wir am Silvester geschlafen, so dass es nur Text gibt. Nach einem bombastischen Menue im Hibisco spazieren wir vor zum Mango und stossen am Strand neben einem Beachfire und Feuerwerk an! Tanzen bis früh am morgen, Kater wegsurfen, so muss es sein.
Die Tage rasen, und schon fahren wir zusammen nach Fortaleza, verabschieden uns voneinander – es war schön mit Euch!
Wir schlafen am Flughafen, dann gehts an die Beira-Mar, der Bonzenmeile Fortaleza’s. Wir haben in Icaraizinho einen solventen Brasilianer, Valmyr, kennengelernt – genauer, er hat uns angesprochen. Unser Womo hat es ihm angetan und er überlegt sich, das Womo zu posten, mal schauen. Er besitzt diverse Anwesen in Fortaleza, unter anderem ein Eventgelände etwas ausserhalb der Stadt. Dieses Gelände stellt er uns zur Verfügung als „Winterschlafplatz“ für unser Mobil. Wir fahren zu seiner Privatwohnung an der Beira-Mar, es ist (s)ein Hochhaus, er bewohnt den obersten Stock, die anderen Etagen vermietet er.
Lia, seine 19 jährige Ehefrau, möchte gerne mit Viola SUPlen am Strand, wir treffen uns am nächsten Tag bei ihnen zu hause. Nach kurzer Besprechung machen wir uns zu Fuss auf um SUPs zu mieten. Lia fragt sich durch, wo sich den der Shop befindet. Wir werden nach links, dann wieder nach rechts geschickt. Das ist dann doch etwas anstrengend, also Fon raus und den Chauffeur bestellen. Wir steigen in die schwarze Karrosse und werden zum Surfshop gefahren…
Die Aufwärmrunde für unsere Reise ist vorbei, die ersten paar Monate haben wir geschafft. Wir stellen den Wagen auf Walmyr’s Gelände ab, hoffen GANZ fest, da nix passiert, freuen uns auf Rio und Hawaii, Fidji und Neuseeland, Australien und Asien, Südafrika und, dann, wichtig, werden wir den ersten Schweizer Weltmeistertitel feiern!
feliz ano novo ihr zwei und weiterhin eine schöne reise! gnüsseds … herzliche grüsse sibylle